Die größte weltweite Gesundheitskrise seit vielen Jahrzehnten hat uns voll erfasst – mit Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Die Corona-Schutzimpfung ist ein Thema, zu dem der Informationsbedarf in der Bevölkerung weiterhin hoch ist.
Corona & (Spitzen-)Sport
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie und der Möglichkeit zu einer Schutzimpfung gegen das Virus gibt es – wie auch in allen anderen Sektoren – im Sport immer wieder Debatten über Auswirkungen und Wirksamkeiten vor allem im Nachwuchs- und Spitzensport. Ein starkes Immunsystem ist gut und wichtig, jedoch keine Garantie für einen milden Verlauf einer COVID-19-Erkrankung. Denn auch gesunde und junge Menschen können schwer an Corona erkranken. Kein Immunsystem ist auf ein neuartiges Virus vorbereitet und jedes reagiert unterschiedlich. Schützende Antikörper können erst bei einem Kontakt mit dem Virus gebildet werden.
Covid-19 und Auswirkungen auf Bewegungsverhalten
- Volksschüler sind übergewichtiger und weniger fit. „In dieser Kohortenstudie mit Kindern aus Österreich waren die Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 mit einer Verringerung der Herz- und respiratorischen Fitness sowie einer Erhöhung des Body-Mass-Index verbunden.“, Gerald Jarnig und seine Koautoren der Amerikanischen Ärztegesellschaft. Covid-19 beschleunigte in der untersuchten Gruppe von Volksschulkindern die längerfristig beobachtete Zunahme von übergewichtigen und fettsüchtigen Kindern deutlich. „Die Zunahme der Zahl der übergewichtigen oder adipösen Kinder innerhalb eines Jahres um 3,8 Prozentpunkte entspricht in etwa der Größe dieser Zunahme bei österreichischen Kindern innerhalb von vier Jahren (2014 bis 2018)“, stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest.
- Psychische Gesundheit verschlechtert sich. Der Lockdowns führen insbesondere bei Jugendlichen zu einer deutlichen Verschlechterung der psychischen Gesundheit. Regelmäßiger Sport reduziert das Risiko zu erkranken.
Folgekostenabschätzungen
Es ist eine plausible Annahme, dass sich der Anteil der aktiven Erwachsenen an der österreichischen Bevölkerung von rund 42% aus einer Kindheit entwickelt hat, die drei bis viermal aktiver waren als die heutigen Kinder. Bei gleichbleibender Übergangswahrscheinlichkeit von einer aktiven Kindheit zu einem körperlich aktiven Erwachsenenleben wäre daher künftig mit einem Anstieg der inaktiven Erwachsenen zu rechnen. Dies könnte – einen COVID-19-Effekt noch nicht berücksichtigend – künftig zu Mehrkosten von 1,74 Milliarden Euro jährlich führen. Diese Mehrkosten setzen sich zusammen aus direkten Kosten im Gesundheitswesen (ambulante und stationäre Behandlungen, Medikamente, Krankentransporte, …), aber auch indirekten Folgekosten, wie Krankenstands Kosten, geringerer Produktivität, Frühpensionen oder Tod im erwerbsfähigen Alter.
Eine weitere Reduktion der täglichen Aktivitätszeit von ca. 15 – 30 Minuten würde diesen Trend noch weiter – um etwa 14 Prozent – erhöhen. Bezogen auf die bereits geschätzten Mehrkosten würde dies eine weitere Kostenbelastung in Form direkter und indirekter Folgekosten von rund 240 Millionen € (davon mit 130 Mio. € der Großteil im Gesundheitswesen selbst) bedeuten.
Die Corona-Schutzimpfung & (Spitzen-)Sport
Mit der Corona-Schutzimpfung ist der Körper auf den unbekannten Erreger vorbereitet und wir können zusammen die massiven Einschränkungen beenden.
Spitzensportlerinnen und Spitzensportler haben immer wieder als Impfskeptikerinnen und Impfskeptiker für Schlagzeilen gesorgt bzw. gibt es auch viele Mythen über Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit seit dem Vorhandensein der Covid-19-Vakzine. Die im Dezember 2021 veröffentlichte britische Studie zeigt: Die Impfung beeinträchtigt auch Spitzensportler nicht.
Studien Myokarditis nach Corona-Impfung (bei Kindern und Jugendlichen)
Es ist bekannt, dass im Zusammenhang mit der Anwendung der mRNA-Impfstoffe Myokarditiden (Herzmuskelentzündungen) auftreten können.
In Nature Medicine wurde die bisher größte Studie zu akuten kardialen Ereignissen nach einer SARS-CoV-2-Impfung oder -Infektion veröffentlicht: https://www.nature.com/articles/s41591-021-01630-0
Ergänzend dazu der Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts. Dabei handelt es sich um alle in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty und Spikevax sowie den Vektorimpfstoffen Vaxzevria und COVID-19 Vaccine Janssen zum Schutz vor COVID-19 von Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 30.09.2021. Die STIKO hat in ihren Empfehlungen zur COVID-19-Impfung von Kindern und Jugendlichen auf diese Risiken hingewiesen und diese unerwünschten Ereignisse in ihrer Nutzen-Risiko-Abwägung berücksichtigt. Auf der Grundlage aktueller Sicherheitsdaten des Paul-Ehrlich-Instituts und weiterer internationaler Daten hat die STIKO ihre COVID-19-Impfempfehlung am 18.11.2021 aktualisiert und empfiehlt, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty und nicht mehr mit Spikevax zu impfen.
Studien zum Thema Sport & Training nach einer Corona-Erkrankung
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine kardiale Mitbeteiligung bei Covid-19 auch bei Sportlerinnen und Sportlern eher selten ist und eine umfassende Abklärung vor einem Wiedereinstieg ins Training empfohlen wird.
Hier einige weitere Studien:
- Exercise and sports after covid-19 clinical perspective
- Prevalence of Inflammatory Heart Disease Among Professional Athletes With Prior COVID-19 Infection Who Received Systematic Return-to-Play Cardiac Screening
Die Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (ÖGSMP) hat zuletzt dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. Darüber hinaus gibt sie eine Empfehlungen zu Wiederaufnahme von Trainings und der Durchführung von Wettkämpfen. Genauere Infos und das Positionspapier sind im folgenden Artikel auf unserer Homepage zu finden.
Broschüren der Bundesregierung
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat jetzt auch neue Informationsmaterialien rund um die Corona-Schutzimpfung erstellt. Diese Faktenchecks informieren über Fragen, welche derzeit stark nachgefragt sind:
Corona-Schutzimpfung – 3. Impfung
Daten aus anderen Ländern zeigen, dass Infektionen, Impfdurchbrüche und daraus folgende Krankenhausaufenthalte durch die empfohlene 3. Impfung deutlich reduziert werden.
Corona-Schutzimpfung – Kinderwunsch und Schwangerschaft
Für Paare mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende ist es besonders wichtig, gut vor dem Coronavirus geschützt zu sein. Am besten lässt man sich bereits vor einer geplanten Schwangerschaft gegen COVID-19 impfen. Impfmöglichkeiten gibt es für alle, direkt in deiner Nähe.
Corona-Schutzimpfung – Wirksamkeit
Weltweit haben sich mehr als 247 Millionen Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert und über 5 Millionen Menschen sind verstorben. Die Impfung schützt vor Erkrankung, schweren Verläufen und Tod.
Corona-Schutzimpfung- Schützen Sie Ihr Kind
In Österreich leben 600.000 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Im Zeitraum von Juli bis November 2021 betrafen 11,5 Prozent aller in Österreich bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen Kinder dieser Altersgruppe. Knapp die Hälfte (44,5 Prozent) erkrankte an COVID-19.
Corona-Schutzimpfung – Für alle Kinder ab 5 Jahren
Die Corona-Schutzimpfung schützt dein Kind vor der COVID-19-Erkrankung. Warum es wichtig ist, dein Kind impfen zu lassen, kann man im Faktencheck für Eltern und Erziehungsberechtigte nachlesen unter: sozialministerium.at/corona-schutzimpfung
Corona-Schutzimpfung – Schluss mit Mythen
Ein starkes Immunsystem ist keine Garantie für einen milden Verlauf einer COVID-19-Erkrankung.
- Auch gesunde und junge Menschen können schwer an COVID-19 erkranken.
- Derzeit werden bei jüngeren Personen besonders viele Covonavirus-Infektionen beobachtet.
- Kein Immunsystem ist auf ein neuartiges Virus vorbereitet und jedes reagiert unterschiedlich. Schützende Antikörper können erst bei einem Kontakt mit dem Virus gebildet werden.
- Mit der Corona-Schutzimpfung ist der Körper auf den unbekannten Erreger vorbereitet. Sie schützt in den meisten Fällen vor einem schweren Krankheitsverlauf.
Die Folder liegen nicht nur auf Deutsch, sondern auch in den Sprachen Englisch, Rumänisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch sowie Arabisch & Türkisch auf. Für weitere Fragen kann man sich unter kommunikation@sozialministerium.at an das zuständige Ministerium wenden.
Weitere Infos und Links
Sprechstunde für Impfskeptiker: Wozu impfen, wenn es Medikamente gibt, Christoph Wenisch?
Die Rückkehr in den Sport: Grundregeln für den Wiedereinstieg nach Covid und Co: